7. Eine Signatur ist für Immer
Eine Signatur ist für Immer
Eine Signatur ist für Immer
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Die ersten Manifestationen der etruskischen Schrift erreichen uns durch die Inschriften von Kunsthandwerkern auf gefundenen Grabbeigaben. Die Fähigkeit lesen und schreiben zu können verlieh den Handwerkern ein gewisses gesellschaftliches Ansehen.
In dieser Vitrine finden wir eine kleine Bucchero-Amphore im dunklen Braunton mit zwei bandförmigen Henkeln, auf deren bauchigem Körper eine Inschrift zu sehen ist. Diese erinnert an das Geschenk einer Frau an einen Mann und enthält die Signatur des Handwerkers, vermischt mit rhythmischen Sequenzen aus nur fünf Buchstaben, die auf eine religiöse oder austreibende Bedeutung hinweisen. Es scheint, als handele es sich um Verse oder Lieder, die wiederholt wurden, um die Seele des Verstorbenen sicher auf ihrer Reise ins Jenseits zu begleiten.
Werfen wir nun einen Blick auf das zweite Exponat in dieser Vitrine: Es handelt sich um zwei zusammenpassende Fragmente einer Phiale, also einer „Schale“, die mit schwarzer Farbe und roten Übermalungen verziert ist und rituell zum Ausgießen von Flüssigkeiten verwendet wurde. Die beiden Fragmente gehören zu einer keramischen Produktion, dem sogenannten 'Rosettenzyklus', der durch eine dichte Dekoration mit realen und fantastischen Tieren sowie Rosetten gekennzeichnet ist, die als Füllmotive verwendet wurden. Auf beiden Fragmenten sind eingeritzte Inschriften innerhalb der Körper der Tiere vorhanden, die an den Verfasser der Widmung der Schale im Heiligtum von Portonaccio in Veji und den Urheber der Dekoration oder Herstellung der gesamten Schale erinnern. Ein grafisches Detail, die kreuzförmige Gestalt des Buchstabens <S>, unterstreicht die Abhängigkeit des Schreibers von der Schreibschule von Veji, die vermutlich im Heiligtum selbst angesiedelt war. Wie andere priesterliche Einrichtungen jener Zeit pflegte und überlieferte sie die Schriftkultur, was den sozialen Aufstieg der Kunsthandwerker ermöglichte.
Das dritte Objekt in der Vitrine ist ein sogenannter Askos oder Guttus: ein Duftbehälter, der durch einen voluminösen Bauch und eine schmale Öffnung gekennzeichnet ist, ähnlich einer Kanne mit einem Vogelmund. Dies ist eine typische Form zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, die „tropfweise“ ausgegossen wurden. In diesem Fall wissen wir aufgrund des Stempels auf dem Henkel auch, dass es sich um eine Serienproduktion aus der etruskischen Werkstatt von Ruvfies handelt, die auf das lateinische Wort rubeus/rufus („der Rote“) verweist und der im südlichen Etrurien (Hochlatium) sehr aktiv war.
Wenn wir nun ein paar Schritte nach links gehen, erreichen wir die siebte Station der Ausstellung.